Wir haben Apfelessig probiert, wir haben Ameisensäure geträufelt und wir haben vielleicht sogar Bananenschalen auf unsere Füße geklebt. Aber manchmal… manchmal gewinnt einfach die Warze.
Es gibt diesen Punkt, an dem man resigniert. Wenn das Ding am Fuß einfach nicht sterben will oder sich sogar vermehrt. Dann bleibt nur noch der Gang nach Canossa – also zum Hautarzt.
Ich weiß, viele von euch haben Angst davor. Nicht unbedingt vor dem Arzt, sondern vor den Schmerzen, der „Spritze in den Fuß“ oder den Kosten.
Ich habe das alles durch. Ich saß auf diesem Stuhl, habe das grelle Licht gesehen und den Geruch von Desinfektionsmittel in der Nase gehabt. Damit ihr wisst, was auf euch zukommt (und ob es sich lohnt), nehme ich euch heute mal mit in die Praxis.
Hier ist der ungeschönte Vergleich der drei großen Methoden, die der Arzt anwendet, wenn unsere Hausmittel versagen.
1. Die Profi-Vereisung (Kryotherapie)
„Ach, das machen wir kurz weg,“ sagte mein Arzt damals. Er holte so eine große Thermoskanne aus Edelstahl, aus der es dampfte wie in einer Hexenküche.
Das ist flüssiger Stickstoff. Und der ist verdammt viel kälter als das Spray aus der Apotheke (ca. -196 Grad!).
Wie es abläuft:
Der Arzt nimmt entweder ein Wattestäbchen oder eine Sprühpistole und hält das direkt auf die Warze.
Der Schmerzfaktor:
Seid ihr bereit für Ehrlichkeit? Es tut weh. Während der Behandlung brennt und sticht es extrem kalt. Aber das Schlimmste kommt oft 10 Minuten später, wenn das Gewebe auftaut. Dann pocht es ordentlich.
Das Ergebnis:
Es bildet sich meist eine (Blut-)Blase unter der Warze. Die hebt die Warze an und sie fällt nach 1-2 Wochen ab.
Mein Fazit: Gut für Handwarzen. An der Fußsohle fand ich es die Hölle, weil man danach auf einer Blase laufen muss. Und oft muss man 3-4 mal hin, bis alles weg ist.
2. Der Laser (Die Star-Wars-Methode)
Das klingt modern, oder? Laser. Piu Piu. Warze weg.
Viele Hautärzte bieten das heute an (oft als Farbstofflaser oder CO2-Laser). Das Prinzip: Das gebündelte Licht verkocht die Blutgefäße in der Warze. Ohne Blut stirbt das Gewebe ab.
Der Haken:
Die Krankenkasse zahlt das oft nicht! Es ist meist eine „IGeL-Leistung“ (Individuelle Gesundheitsleistung). Ihr müsst also das Portemonnaie aufmachen. Rechnet mal mit 50 bis 150 Euro pro Sitzung, je nach Arzt.
Wie es sich anfühlt:
Es fühlt sich an, als würde jemand ein Gummiband gegen die Haut schnippen. Immer wieder. Zack. Zack.
Und es riecht. Nach verbrannter Haut. Das ist gewöhnungsbedürftig.
Aber: Die Erfolgschancen sind ziemlich gut, besonders bei hartnäckigen Beeten. Ich habe mir mal eine am Finger lasern lassen. Es gab eine schwarze Kruste, die fiel ab, Thema erledigt. Teuer, aber effektiv.
3. Die „Metzger“-Methode: Ausschabung (Kürettage) oder OP
Jetzt wirds eklig (aber wir sind ja unter uns).
Wenn alles nichts hilft, greift der Arzt zum „Scharfen Löffel“. Das ist genau das, wonach es klingt. Ein scharfkantiges Instrument, mit dem die Warze einfach aus dem Fleisch geschabt wird.
Die Spritze:
Das eigentliche Problem hierbei ist nicht das Schaben (davon merkt ihr nichts), sondern die Betäubungsspritze.
Eine Spritze in die Fußsohle zu bekommen, ist… sagen wir mal, ein Erlebnis, auf das ich verzichten kann. Es ist ein fieser Druckschmerz. Da kommen einem schonmal die Tränen in die Augen.
Danach:
Ihr habt ein Loch im Fuß. Wirklich, einen Krater. Das muss zuheilen (Granulieren). Das dauert Wochen. Ihr lauft mit Verband rum, dürft nicht ins Schwimmbad.
Aber der Vorteil: Das Ding ist mechanisch entfernt. Weg. Raus.
Ich würde das nur als allerletzten Ausweg bei riesigen Dornwarzen empfehlen, die beim Gehen so weh tun, dass ihr eh nicht mehr laufen könnt.
Der Vergleich: Was lohnt sich wann?
Hier meine kleine Entscheidungshilfe für euch, damit ihr beim Arzt nicht überrumpelt werdet:
| Methode | Schmerz (Behandlung) | Schmerz (Danach) | Kosten (Kasse?) | Geeignet für |
| Vereisen | Mittel/Hoch (Stechend) | Mittel (Pochend) | Ja, meistens | Normale Warzen an Händen |
| Laser | Mittel (Schnippen) | Gering | Nein (meist privat) | Hartnäckige, flache Warzen |
| Schneiden | Null (Betäubung) | Hoch (Wundschmerz) | Ja (bei Indikation) | Tiefe Dornwarzen „Endgegner“ |
Mein Rat: Lasst euch nicht abwimmeln
Ein wichtiger Punkt noch, den ich gelernt habe: Viele Hautärzte haben gar keinen Bock auf Warzen. Das ist für die „Kleinkram“, bringt wenig Geld und dauert lange.
Oft wird man schnell mit „Hier, pinseln sie das mal drauf“ abgespeist.
Wenn ihr wirklich leidet, dann sagt das deutlich.
Sagt: „Herr Doktor, ich kann nicht mehr laufen. Ich behandle seit 6 Monaten erfolglos. Ich will, dass das Ding heute wegkommt.“
Manchmal muss man etwas nervig sein, damit die schwereren Geschütze aufgefahren werden.
Und noch was zur Beruhigung: Auch wenn das hier alles gruselig klingt – das Gefühl, wenn man aus der Praxis humpelt und weiß „Es ist vorbei“, ist unbezahlbar.
Lieber einmal kurz Schmerzen beim Arzt, als monatelang jeden morgen mit Angst in den Schuh zu steigen, oder?
Wie sind eure Erfahrungen beim „Weißkittel“? Habt ihr schonmal gelasert? Oder wurdet ihr operiert? Schreibt mir mal, ob es bei euch Kassenleistung war oder was ihr blechen musstet!