Als ich das erste Mal von der HPV-Impfung gehört hab, war ich selbst schon über 30. Damals hieß es: „Die ist nur für Mädchen – und am besten vor dem ersten Sex.“ Thema erledigt. Dachte ich. Bis ich mich intensiver mit Warzen, HPV-Viren und der Frage beschäftigt hab: Schützt die Impfung eigentlich auch noch, wenn man längst erwachsen ist?
Heute weiß ich: Ja, sie kann. Und in manchen Fällen ist sie sogar ziemlich sinnvoll.
Was ist HPV überhaupt – und warum impfen?
HPV steht für Humanes Papillomavirus. Es gibt über 100 verschiedene Typen, und sie werden fast alle über Haut- und Schleimhautkontakt übertragen – also oft beim Sex, aber auch beim Kuscheln, Küssen oder engen Körperkontakt.
Einige HPV-Typen verursachen:
- Warzen (z. B. an Händen, Füßen oder im Genitalbereich)
- Feigwarzen
- Krebsvorstufen an Gebärmutterhals, Anus, Penis, Rachen oder Kehlkopf
Die HPV-Impfung schützt vor den gefährlichsten Virus-Typen, insbesondere HPV 6, 11, 16 und 18 – und damit nicht nur vor Krebs, sondern auch vor Feigwarzen.
Was bringt die Impfung im Erwachsenenalter?
Die Impfung wirkt am besten, bevor man sich mit HPV infiziert hat – also vor dem ersten sexuellen Kontakt. Darum empfiehlt die STIKO sie in Deutschland für Kinder von 9–14 Jahren.
Aber auch für Erwachsene kann die Impfung sinnvoll sein – zum Beispiel wenn:
- Du bisher nicht geimpft bist
- Du häufig wechselnde Partner:innen hast
- Du Feigwarzen hattest oder hast
- Dein:e Partner:in geimpft ist und ihr euch gegenseitig nicht anstecken wollt
- Du einfach dein HPV-Risiko langfristig senken willst
Ich selbst war skeptisch – aber nach meiner zweiten Runde mit Feigwarzen hab ich mich beraten lassen. Und dann impfen lassen. Einfach, weil ich nicht nochmal durch das Drama durchwollte.
Gibt es Nebenwirkungen?
Die HPV-Impfung ist gut verträglich. Bei mir war es wie bei jeder anderen Impfung auch:
- Leichter Schmerz an der Einstichstelle
- Am nächsten Tag ein bisschen müde
- Sonst nix
Nebenwirkungen wie Fieber, Kopfschmerzen oder Kreislaufprobleme sind sehr selten. Weltweit wurde die Impfung millionenfach durchgeführt – die Sicherheitsdaten sind sehr gut dokumentiert.
Was kostet die Impfung für Erwachsene?
Leider wird die HPV-Impfung in Deutschland nicht standardmäßig für Erwachsene bezahlt, es sei denn:
- Du hast eine spezielle medizinische Indikation (z. B. nach einer Krebsvorstufe)
- Deine Krankenkasse bietet es freiwillig im Rahmen eines Bonusprogramms an
Ich habe die Kosten selbst übernommen – es waren ca. 150 € pro Dosis, insgesamt also ca. 450 € für drei Impfungen (Gardasil 9).
💡 Tipp: Frag bei deiner Krankenkasse nach – manche übernehmen die Kosten auf Kulanzbasis, besonders bei begründetem Risiko.
Wie läuft die Impfung ab?
- Drei Dosen im Abstand von 0, 2 und 6 Monaten
- Wird beim Hausarzt, Frauenarzt oder Urologen durchgeführt
- Impfausweis mitbringen (wird dort eingetragen)
Nach der letzten Dosis hast du in der Regel einen langfristigen Schutz gegen die wichtigsten HPV-Typen.
Mein Fazit: Die Impfung ist kein Allheilmittel – aber eine kluge Entscheidung
Die HPV-Impfung schützt nicht gegen alle HPV-Typen, aber gegen die gefährlichsten. Und auch wenn du vielleicht schon Kontakt mit einem HPV-Typ hattest, verhindert sie trotzdem neue Infektionen mit anderen.
Ich sehe die Impfung heute wie einen Sicherheitsgurt: Vielleicht passiert nie was – aber wenn, bist du froh, ihn zu haben.
Für wen lohnt sich die Impfung im Erwachsenenalter?
✅ Wenn du noch nicht geimpft bist
✅ Wenn du sexuell aktiv bist
✅ Wenn du gesundheitsbewusst vorsorgen willst
✅ Wenn du Feigwarzen hattest oder verhindern willst
Im nächsten Beitrag schreibe ich gern über die kuriosesten Warzen-Hausmittel aus dem Internet – von Zahnpasta bis Bananenschale – mit ehrlicher Bewertung: Was ist totaler Quatsch, was vielleicht doch einen Versuch wert?
Oder hast du Lust auf ein Spezial: „Warzen erkennen und unterscheiden – mit Bildern“ (Text-basiert, aber sehr bildhaft erklärt)?