Wenn das eigene Kind plötzlich kleine Knubbel an den Händen oder Füßen hat, ist die Verunsicherung groß. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich bei meiner Tochter zum ersten Mal eine Warze entdeckt habe. Sie war damals neun Jahre alt und hatte auf einmal so eine kleine, raue Stelle am Finger. Erst dachte ich, es sei eine trockene Hautstelle – aber nach ein paar Wochen war klar: das ist eine Warze.
Warum Kinder so oft Warzen bekommen
Warzen entstehen durch HP-Viren, die über kleine Verletzungen in die Haut eindringen. Kinder sind dafür besonders anfällig, weil sie viel herumtoben, barfuß laufen, im Schwimmbad oder in der Turnhalle mit anderen in Kontakt kommen. Und weil ihr Immunsystem noch in der Entwicklung ist, können die Viren leichter Fuß fassen.
Das erklärt auch, warum in einer Schulklasse oft gleich mehrere Kinder Warzen haben – es ist schlicht ansteckend.
Welche Arten von Warzen bei Kindern häufig sind
Bei meiner Tochter war es eine klassische gewöhnliche Warze (Verruca vulgaris), die meistens an Händen und Fingern auftaucht. Aber auch andere Formen sind möglich:
- Dornwarzen an den Füßen, die beim Gehen schmerzen.
- Flachwarzen, die in Gruppen im Gesicht oder am Arm erscheinen.
- Dellwarzen (Mollusken) – streng genommen keine echten Warzen, aber bei Kindern ebenfalls sehr verbreitet.
Der große Fehler: gleich zur aggressiven Chemie greifen
Ich war anfangs total ungeduldig. Am liebsten hätte ich das Ding sofort weggezaubert. In der Apotheke gibt es jede Menge Mittel mit Salicylsäure oder sogar Vereisungs-Sets. Aber: Bei Kindern ist die Haut dünner und empfindlicher. Viele Mittel, die bei Erwachsenen funktionieren, können bei Kindern Hautreizungen, Rötungen oder sogar kleine Narben hinterlassen.
Darum habe ich mich nach Alternativen umgeschaut – sanft, aber trotzdem wirksam.
Was bei uns wirklich geholfen hat
Wir haben eine Kombination aus Geduld, Natur und sanfter Medizin gewählt:
- Teebaumöl stark verdünnt – wirkt leicht antiviral und austrocknend.
- Zinksalbe – stärkt die Hautbarriere und unterstützt die Abwehrkräfte der Haut.
- Okklusiv-Pflaster (so eine Art Warzenpflaster) – das sorgt dafür, dass die Warze abgedeckt ist und sich nicht weiter verteilt.
Und das Wichtigste: Wir haben sie in Ruhe gelassen. Kein Kratzen, kein Herumdrücken. Nach etwa drei Monaten (!) war die Warze tatsächlich von allein verschwunden.
Viele Warzen bei Kindern heilen ohnehin nach 6–24 Monaten von selbst ab, sobald das Immunsystem den Virus „erkannt“ hat. Trotzdem ist es gut, sie im Blick zu behalten, gerade wenn sie größer werden oder schmerzen.
Wann ein Arztbesuch sinnvoll ist
Ich bin mit meiner Tochter irgendwann doch noch zum Hautarzt gegangen – einfach um sicherzugehen, dass es sich wirklich um eine harmlose Warze handelt. Der Arzt meinte, solange sie nicht stört, reicht es abzuwarten. Bei schmerzhaften Dornwarzen oder sehr vielen Flachwarzen würde er aber eingreifen.
Ein Tipp: Ärzte vereisen bei Kindern nur selten, weil es zu schmerzhaft ist. Stattdessen gibt es manchmal verschreibungspflichtige Lösungen, die sanfter wirken.
Mein Fazit als Papa
Warzen bei Kindern sind lästig, aber in den meisten Fällen harmlos. Das Wichtigste ist, nicht in Panik zu verfallen. Lieber sanft behandeln, Geduld haben und notfalls einen Hautarzt hinzuziehen. Und ganz wichtig: Den Kindern beibringen, nicht daran herumzukratzen, damit sich die Warzen nicht noch schneller verbreiten.
Heute ist meine Tochter komplett warzenfrei – und wir achten im Schwimmbad jetzt noch mehr auf Badeschlappen. Eine kleine Umstellung, die viel Ärger erspart.