Es gibt viele Methoden, Warzen loszuwerden – von Hausmitteln bis hin zu medizinischen Salben. Aber wenn man nach einer schnellen und effektiven Lösung sucht, stößt man früher oder später auf das Vereisen, auch Kryotherapie genannt. Ich habe diese Behandlung selbst ausprobiert und möchte hier mal ehrlich schildern, wie das Ganze abläuft, was es kostet und ob es wirklich die „schnelle Lösung“ ist, wie viele behaupten.
Was passiert beim Vereisen eigentlich?
Beim Vereisen wird die Warze mit flüssigem Stickstoff behandelt. Dieser hat eine Temperatur von etwa –196 Grad Celsius (ja, richtig kalt!).
Der Arzt trägt den Stickstoff mit einem kleinen Metallstift oder Spray direkt auf die Warze auf. Dadurch gefriert das Warzengewebe, und die Zellen sterben ab. Gleichzeitig soll das Immunsystem auf den Virus aufmerksam gemacht werden – was wichtig ist, damit die Warze nicht sofort wiederkommt.
So lief es bei mir in der Praxis
Ich war ehrlich gesagt etwas nervös vor dem ersten Termin. Der Hautarzt hat mir erklärt, dass das Ganze nur wenige Sekunden dauert. Er hat mit so einer Art „Metallstift“ die Warze an meinem Fuß behandelt. Es fühlte sich an wie ein richtig starker Kältestich, der tief in die Haut zieht. Nicht angenehm – aber auszuhalten.
Nach der Behandlung war die Stelle gerötet und es bildete sich eine Blase, ähnlich wie bei einer Brandwunde, nur eben durch Kälte verursacht.
Die Blase war in ein paar Tagen abgeheilt, und nach rund zwei Wochen konnte ich sehen, dass die Warze kleiner geworden war. Allerdings: Ganz weg war sie noch nicht. Ich musste die Behandlung insgesamt dreimal wiederholen.
Kosten: Was zahlt man fürs Vereisen?
Viele denken, dass das Vereisen automatisch von der Krankenkasse übernommen wird – aber das ist nicht immer der Fall.
- Bei Kindern und Jugendlichen übernimmt die Kasse die Kosten oft noch.
- Bei Erwachsenen wird die Behandlung als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) abgerechnet.
Ich habe damals pro Sitzung rund 30–40 Euro gezahlt. Je nach Arztpraxis kann das aber schwanken. Wenn man mehrere Sitzungen braucht, kommt da schon etwas zusammen.
Erfolgsquote: Wirkt das wirklich?
Meine Erfahrung: Ja, das Vereisen wirkt, aber man darf keine Wunder nach der ersten Sitzung erwarten. Gerade bei Dornwarzen oder sehr tief sitzenden Warzen sind mehrere Sitzungen notwendig. Bei oberflächlichen Warzen reicht manchmal eine einzige Behandlung.
Der Vorteil: Die Methode ist relativ schnell und direkt.
Der Nachteil: Es kann schmerzhaft sein, hinterlässt Blasen und manchmal auch kleine Narben.
Vereisen in der Apotheke – taugt das was?
Vielleicht hast du schon mal die Warzen-Eissprays aus der Apotheke gesehen. Ich habe die auch ausprobiert. Sie sind praktisch, aber deutlich schwächer als die Behandlung beim Arzt. Statt –196 Grad sind es oft nur –50 Grad. Das reicht manchmal bei kleinen Warzen, aber bei größeren oder Dornwarzen sind diese Produkte eher ein „Versuch wert“, nicht die perfekte Lösung.
Vereisen ja, aber mit Geduld
Wer schnelle Resultate erwartet, wird vielleicht enttäuscht. Aber als Methode hat das Vereisen definitiv seine Stärken – gerade wenn man bereit ist, mehrere Sitzungen in Kauf zu nehmen. Für mich war es am Ende erfolgreich, wenn auch nicht sofort.
Und: Ich würde es wieder machen lassen, aber nur bei Warzen, die wirklich stören. Kleine Warzen, die harmlos sind, können oft auch einfach in Ruhe verschwinden, sobald das Immunsystem stärker wird.