Apfelessig gegen Warzen: Wundermittel oder ätzender Mythos? (Mein Selbsttest)
Kennt ihr das? Ihr schaut auf eure Hand oder – noch schlimmer – unter den Fuß und da ist dieses kleine, harte Ding. Eine Warze. Mich hat es vor ein paar Wochen wieder erwischt. Mitten am Daumen. Super nerfig, sage ich euch. Man gibt sich die Hand zur Begrüßung und denkt die ganze Zeit: „Hoffentlich merkt der andere nichts.“
Ich hatte echt keine Lust, schon wieder zum Hautarzt zu rennen und mir das Ding wegschneiden oder vereisen zu lassen. Das tut weh und oft kommen die Biester einfach wieder. Also habe ich mich mal wieder in die Tiefen des Internets begeben und bin auf das Hausmittel schlechthin gestoßen: Apfelessig.
Klingt fast zu einfach, oder? Ein bisschen Salatdressing auf die Haut und weg ist das Ding? Ich war skeptisch. Aber ich hab es für euch (und für meinen Daumen) ausprobiert. Hier ist mein knallharter Bericht.
Warum ausgerechnet Apfelessig?
Bevor wir zur „Schlachtung“ kommen, kurz was zur Theorie. Warzen werden durch Viren verursacht (HPV). Apfelessig enthält Säure – logisch. Diese Säure soll angeblich zwei Dinge tun:
- Die verhornte Haut der Warze aufweichen und „wegätzen“.
- Das saure Milieu soll den Viren das Leben schwer machen.
Im Netz schwören Tausende darauf. Manche sagen sogar, die Warze wird schwarz und fällt einfach ab. Klingt wie in einem Horrorfilm, aber wenn’s hilft…
Meine Anleitung: So habe ich es gemacht
Ich bin in den Supermarkt und hab mir einen naturtrüben Bio-Apfelessig geholt. Spart da nicht an den paar Cent, nehmt den guten „mit der Mutter“ (das ist dieser Bodensatz), da sind wohl mehr Wirkstoffe drin.
Hier ist mein Schlachtplan für die Nacht:
- Vorbereitung: Ich habe einen Wattebausch zerpflückt, bis ich ein Stück hatte, das genau so groß war wie meine Warze. Nicht größer! Die Säure ist nämlich echt aggressiv und wir wollen die gesunde Haut drumherum nicht killen.
- Tränken: Das Watte-Stückchen schön in den Apfelessig tunken. Es sollte nass sein, aber nicht tropfen wie ein Kieslaster.
- Anbringen: Ab auf die Warze damit.
- Fixieren: Jetzt kommt das gute alte Panzertape (oder ein starkes Pflaster). Das muss bombenfest sitzen. Die Luft muss quasi abgeschnürt werden und der Essig muss da bleiben, wo er hingehört.
Der Schmerzfaktor – Autsch!
Okay, ich muss ehrlich sein. Die erste Nacht war… interessant. Anfangs merkt man nichts. Aber nach so 2-3 Stunden fing es an zu pochen. Nicht so, dass man heulen muss, aber man merkt definitiv: Da passiert was! Die Säure arbeitet.
Wenn ihr sehr empfindlich seid, nehmt das Ding lieber ab, wenn es zu sehr brennt. Ich hab durchgezogen (harter Hund und so).
Das Ergebnis nach 5 Tagen
Leute, es sieht erst mal schlimm aus, bevor es besser wird. Die Warze ist tatsächlich dunkel geworden. Richtig dunkelbraun, fast schwarz. Die Haut drumherum war leider auch etwas gereizt (ich war wohl doch zu großzügig mit der Watte). Aber dann, an Tag 6, löste sich die verhornte Schicht beim Duschen einfach ab.
Darunter? Rosa Haut. Keine schwarzen Punkte mehr (die ja eigentlich kleine Blutgefäße sind).
Mein Ergebnis
Ist Apfelessig das Nonplusultra? Für mich diesmal: JA.
Es ist billig, man hat das Zeug meist eh zuhause und es funktioniert, wenn man konsequent bleibt. Aber Vorsicht: Das ist Säure! Schmiert euch bloß etwas Vaseline oder Fettcreme auf die gesunde Haut um die Warze herum, bevor ihr das Pflaster draufklebt. Das hab ich vergessen und bin jetzt schlauer.
Habt ihr das auch schon probiert? Oder schwört ihr auf Bananenschalen? (Das teste ich vielleicht als nächstes mal, wenn ihr wollt).
Bis zum nächsten Mal