Hey, hier ist wieder Alex.
Heute mal ein ganz persönliches Thema, das oft übersehen wird, obwohl es fast jeden betrifft, der schon mal eine Warze hatte: Die psychische Belastung durch Warzen.
Klingt vielleicht erstmal übertrieben.
Aber ich kann dir sagen: Eine Warze kann dir mehr auf die Stimmung schlagen, als man denkt – besonders wenn sie im Gesicht, an den Händen oder an anderen sichtbaren Stellen sitzt.
Ich sprech da aus Erfahrung. Und ich erzähl dir heute, wie mich eine kleine Warze zum Grübeln gebracht hat – und wie ich gelernt habe, damit umzugehen.
„Nur eine Warze“ – ja, aber eben mitten im Gesicht
Meine erste Gesichtswarze war winzig. Niemand hat sie wirklich beachtet – außer mir.
Ich hab jeden Morgen in den Spiegel geschaut und nur das Ding gesehen.
Ich hab mich plötzlich anders geschminkt, mehr versteckt, teilweise sogar Treffen abgesagt. Und das nur, weil ich dachte, die anderen würden mich ansehen und denken: „Igitt, was hat der denn da?“
Haben sie vermutlich gar nicht. Aber mein Kopf hat mir was anderes erzählt.
Der soziale Druck: unbemerkt, aber da
Wir leben in einer Zeit, in der alles schön und glatt und perfekt sein soll – danke, Instagram & Co.
Da hat so eine Warze schnell den Effekt, dass man sich irgendwie falsch fühlt.
Ich hab mich in Gesprächen ertappt, wie ich versucht habe, die betroffene Gesichtshälfte weniger zu zeigen.
Und das Krasseste: Ich hab angefangen, mich selbst zu ekeln – obwohl ich ganz genau wusste, dass Warzen nichts mit mangelnder Hygiene zu tun haben.
Die psychische Wirkung: unterschätzt, aber real
Warzen sind „nur“ Hautveränderungen. Aber sie sind sichtbar. Und alles, was sichtbar ist, kann Einfluss auf unser Selbstwertgefühl nehmen.
Besonders bei Jugendlichen kann das schnell in eine Spirale führen:
🔸 Scham
🔸 Verstecken
🔸 Rückzug
🔸 Angst vor Ablehnung
Ich bin da mit über 30 reingerutscht. Wie mag’s erst jemandem mit 15 gehen?
Was mir geholfen hat, aus dem Negativ-Kreislauf rauszukommen
🟢 Reden. Ich hab mit Freunden offen drüber gesprochen – und siehe da: Niemand fand es eklig oder schlimm. Viele hatten selbst schon Warzen gehabt!
🟢 Wissen sammeln. Je mehr ich über Warzen wusste, desto weniger bedrohlich wirkten sie.
🟢 Behandlung starten. Allein die Tatsache, etwas dagegen zu tun, hat mir das Gefühl gegeben, die Kontrolle zurückzubekommen.
🟢 Geduld. Klingt einfach, ist aber schwer. Warzen brauchen Zeit. Ich hab gelernt, mir selbst diese Zeit zu geben.
🟢 Mich nicht über meine Haut zu definieren. Klingt kitschig, aber: Ich bin mehr als ein Hautknubbel. Punkt.
Mein Appell an dich, falls du gerade leidest
Wenn du dich wegen einer Warze unwohl fühlst, vielleicht sogar schämst oder dich zurückziehst – dann weißt du jetzt: Du bist nicht allein.
Ich hab’s selbst erlebt. Und ich weiß, wie sehr einen so etwas runterziehen kann.
Aber ich verspreche dir: Es wird besser.
Warzen sind behandelbar. Dein Selbstbewusstsein ist nicht an ein Stück Haut gebunden.
Und du bist nicht „unrein“ oder „schmutzig“, nur weil dein Körper sich mit einem Virus auseinandersetzt.