Als meine jüngere Tochter plötzlich kleine, perlenartige Knötchen am Arm hatte, war ich erstmal ratlos. Sie taten nicht weh, sie juckten nicht – aber sie sahen irgendwie „komisch“ aus. Nach einer Weile waren es nicht mehr nur zwei, sondern fast ein Dutzend. Also ab zum Hautarzt. Diagnose: Dellwarzen. Und genau über diese Erfahrung will ich heute berichten, denn viele Eltern sind anfangs genauso unsicher wie ich damals.
Was Dellwarzen eigentlich sind
Dellwarzen (medizinisch Mollusca contagiosa) sind keine klassischen Warzen, sondern werden durch ein Pockenvirus ausgelöst. Typisch ist ihre Optik: kleine, glänzende, hautfarbene Knötchen mit einer winzigen Delle in der Mitte – daher der Name.
Besonders häufig treten sie bei Kindern zwischen 2 und 12 Jahren auf, weil ihr Immunsystem noch nicht voll ausgereift ist. Und: Sie sind hoch ansteckend. Schon durch Hautkontakt oder gemeinsame Handtücher können sie sich verbreiten.
Wie wir die Diagnose bekommen haben
Der Hautarzt musste nur einmal kurz hinschauen: „Das sind Dellwarzen, ganz typisch.“ Er erklärte mir, dass sie zwar harmlos sind und oft von selbst wieder verschwinden – aber eben Monate oder sogar Jahre brauchen können. Und in der Zwischenzeit können sie sich stark ausbreiten. Genau das war auch bei uns das Problem: aus zwei Knötchen wurden schnell über zehn.
Behandlungsmöglichkeiten – und unsere Entscheidung
Der Arzt nannte uns verschiedene Optionen:
- Abwarten: Oft verschwinden Dellwarzen nach 6–18 Monaten von alleine, sobald das Immunsystem das Virus bekämpft.
- Abkratzen (Kürettage): Die Warzen werden mechanisch entfernt, meist unter lokaler Betäubung. Funktioniert, ist aber für Kinder oft unangenehm.
- Tinkturen oder Cremes: Zum Beispiel mit Kaliumhydroxid oder Retinoiden, die das Abheilen beschleunigen können.
- Hausmittel: Teebaumöl oder Zinksalbe, wobei die Wirksamkeit hier begrenzt ist.
Wir haben uns für eine Mischung entschieden: Bei kleineren Stellen haben wir es mit Zinksalbe und Geduld versucht, bei den größeren Dellwarzen hat der Hautarzt ein paar entfernt.
Worauf man im Alltag achten sollte
Das Schwierigste war tatsächlich nicht die Behandlung, sondern der Alltag. Damit die Dellwarzen sich nicht noch mehr verbreiten, mussten wir einiges beachten:
- Keine gemeinsamen Handtücher benutzen.
- Beim Sport die Stellen mit Pflastern abkleben.
- Den Kindern beibringen: nicht kratzen! (leichter gesagt als getan).
Das half tatsächlich, die Ausbreitung zu stoppen.
Mein Fazit zu Dellwarzen
Ja, Dellwarzen sind lästig – aber in den allermeisten Fällen harmlos. Eltern müssen sich also nicht verrückt machen. Mit ein bisschen Geduld, Hygiene und gegebenenfalls ärztlicher Unterstützung verschwinden sie irgendwann. Bei uns war nach rund einem Jahr alles vorbei, ohne bleibende Narben.
Ich glaube, das Wichtigste ist, die Balance zu finden: nicht übertherapieren, aber auch nicht alles laufen lassen.