Feigwarzen (Genitalwarzen): Meine Erfahrungen, Aufklärung und welche Behandlung wirklich hilft

Ich erinnere mich noch genau an die erste Mail, die ich von einem Leser bekam, der mich fragte: „Alex, schreibst du auch mal über Feigwarzen? Ich traue mich nicht zum Arzt.“ Da wurde mir bewusst, wie groß das Tabu ist. Feigwarzen – medizinisch Condylomata acuminata – gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen weltweit. Und trotzdem spricht kaum jemand darüber. Heute will ich das ändern.


Was sind Feigwarzen eigentlich?

Feigwarzen entstehen durch bestimmte Typen des HPV-Virus (Humane Papillomviren). Sie sitzen im Intimbereich, also an Penis, Hoden, Schamlippen, Scheideneingang oder rund um den After.
Sie sehen oft aus wie kleine Hautknötchen oder Blütenstände (deshalb auch „Feigwarze“) und können einzeln oder in Gruppen auftreten.
Das Gemeine: Viele merken es anfangs gar nicht, weil sie keine Schmerzen verursachen. Erst wenn man zufällig im Spiegel hinsieht oder die Partnerin/der Partner etwas bemerkt, kommt die Unsicherheit.


Sind Feigwarzen gefährlich?

Feigwarzen selbst sind nicht gefährlich, aber unangenehm und ansteckend. Bestimmte HPV-Typen können allerdings auch Krebs verursachen (z. B. Gebärmutterhalskrebs). Deshalb sollte man sie ernst nehmen und nicht einfach ignorieren.


Meine Erfahrungen mit der Thematik

Ich will ehrlich sein: Auch ich hatte schon mit einer kleinen Genitalwarze zu tun. Anfangs dachte ich, es wäre ein Hautpickel. Erst nach einiger Recherche war klar, was es ist. Das war ein Schockmoment – verbunden mit Scham. Aber heute weiß ich: Das ist nichts Ungewöhnliches. Millionen Menschen weltweit haben HPV, die meisten ohne es zu wissen.


Behandlungsmöglichkeiten bei Feigwarzen

Es gibt verschiedene Wege, Feigwarzen loszuwerden. Ich habe selbst einiges ausprobiert und mich auch ärztlich beraten lassen:

  • Ärztliche Entfernung: Mit Laser, Vereisung oder Elektrokoagulation können Feigwarzen gezielt entfernt werden. Das geht schnell, ist aber nicht immer angenehm.
  • Salben aus der Apotheke: Wirkstoffe wie Imiquimod oder Podophyllotoxin werden direkt auf die Warzen aufgetragen. Sie stärken das Immunsystem oder zerstören die Warzenzellen. Hier ist Geduld gefragt – oft mehrere Wochen.
  • Hausmittel: Ganz ehrlich – ich habe damals auch Apfelessig probiert, aber im Intimbereich ist das keine gute Idee. Die Haut ist zu empfindlich. Finger weg davon!
  • Stärkung des Immunsystems: HPV kann nur schwer ganz „aus dem Körper verschwinden“, aber ein starkes Immunsystem sorgt oft dafür, dass die Warzen von alleine abheilen. Gesunde Ernährung, wenig Stress, ausreichend Schlaf – klingt banal, macht aber viel aus.

Wie spreche ich mit meinem Partner darüber?

Das war für mich der unangenehmste Teil. Aber: Offenheit ist wichtig. Ich habe damals direkt mit meiner Partnerin gesprochen. Es war mir peinlich, aber sie war verständnisvoll. Wichtig ist, dass beide wissen, dass es nicht um „Schuld“ geht. HPV ist extrem verbreitet, fast jeder kommt im Laufe des Lebens damit in Kontakt.


Feigwarzen sind unangenehm, ja. Aber sie sind nichts, wofür man sich schämen muss. Wichtig ist, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern aktiv etwas dagegen zu tun. Die Kombination aus ärztlicher Behandlung und Geduld hat bei mir funktioniert – und das beruhigende Gefühl, nicht allein damit zu sein, war am Ende fast genauso wichtig wie die Therapie selbst.


 

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